19. April 2024 7:22

Aufnäher aufnähen – Anleitung (Schritt-für-Schritt)

Aufnäher zum aufnähen
Inhalte dieser Seite: Hand oder Maschine? | Materialauswahl | Annähen per Hand (Schritt für Schritt-Anleitung) | Annähen mit Nähmaschine (Schritt-für-Schritt-Anleitung) | Weitere Tipps

Aufnäher aufnähen hört sich erstmal einfach an – und ist es im Prinzip auch. Aber damit hinterher alles perfekt aussieht, sollte man doch das Eine oder Andere beachten. Wir geben hier Tipps und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Aufnähen Ihrer Patches.

Von Hand oder mit Nähmaschine aufnähen?

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Die Entscheidung, ob man Aufnäher von Hand oder mit der Nähmaschine annäht, wird durch mehrere Faktoren beeinflusst:

  • persönliche Vorlieben
  • eigene Erfahrungen / Übung (mit der Nähmaschine bzw. Hand-Nähen)
  • Verfügbarkeit einer Nähmaschine (bzw. Nicht-Verfügbarkeit, z. B. im Haushalt oder auch unterwegs)

Jemand, der geübt ist im Umgang mit einer Nähmaschine und eine solche zur Verfügung hat, wird sich oft für diese entscheiden. Die Stiche mit dem Faden werden dadurch optisch auch meist regelmäßiger.

Das Annähen mit der Nadel von Hand ist dagegen leicht von Jedermann/Jederfrau zu erlernen und kann praktisch überall durchgeführt werden (nebenbei auf dem Sofa, Outdoor unterwegs oder wo auch immer). Sehr viele Aufnäher werden daher mit der Hand angenäht.

Letztendlich ist es aber eine ganz persönliche Entscheidung und es gibt keinen Grund, die Nähmaschine oder das Annähen mit der Hand grundsätzlich vorzuziehen.

Auswahl des Arbeitsmaterials

Zum Aufnäher-Aufnähen brauchen Sie: Nadel und Faden sowie dazu einige Stecknadeln. Für dicke Stoffe oder Leder ist beim Annähen von Hand außerdem ein Fingerhut sinnvoll. Doch welcher Faden und welche Nadel ist sind die Richtigen?

Welchen Faden zum Aufnähen von Aufnähern?

Üblicherweise wird einfaches Nähgarn, so genannter Leinenzwirn oder Sternchenzwirn, verwendet. Für dicke Untergrundstoffe, Aufnähen auf Leder oder mechanisch stark beanspruchte Aufnäher setzen manche Leute zum Annähen aber auch auf Zahnseide, denn diese ist sehr reißfest.

Die Farbe des Nähfadens sollte abhängig vom jeweils anzunähenden Aufnäher gewählt werden. Denn der Faden sollte nach dem Annähen möglichst unauffällig sein. Das ist am ehesten der Fall, wenn die Farben am Rand des Aufnähers (oft: Farbe des Kettelrands) und die Farbe des Fadens zum Annähen übereinstimmen. Ausnahme: Sie wollen einen besonderen optischen Effekt erzielen und wählen daher absichtlich eine auffällige Farbe zum Annähen.
Arbeiten Sie mit der Nähmaschine, sollten Sie für Ober- und Unterfaden genau die gleiche Farbe wählen.

Welche Nadel zum Aufnähen von Aufnähern?

Die verwendete Nadel (sei es eine zum Hand-Nähen oder in der Nähmaschine) muss von ihrer Stärke zum Untergrundstoff passen. Sie muss einerseits bei dicken Stoffen oder Leder stabil genug sein, damit sie nicht abbricht, andererseits sollte sie natürlich möglichst dünn sein, damit sie leicht durch Aufnäher und Untergrundstoffe gestochen werden kann (je dünner, desto leichter geht das).

Wie näht man Aufnäher von Hand an?

So werden Aufnäher richtig angenäht:

  1. Das Kleidungsstück, auf das der Aufnäher angebracht werden soll, vorher waschen, trocknen und bügeln.
  2. Untergrundstoff an der Anbringungsstelle des Aufnähers glatt und flach ziehen damit der Aufnäher danach flächig und durchgehend bündig aufliegen kann; auf gar keinen Fall sollten irgendwelche Falten oder Wellen vorhanden sein)
  3. Aufnäher mit 3 oder 4 Stecknadeln genau an der richtigen Stelle flach fixieren. Ggf. kann optional auch ein Tropfen Textilkleber beim Fixieren helfen.
  4. Vom Faden ein ausreichend langes Stück abschneiden, in die Nadel einfädeln und den Faden am Ende verknoten (damit er nicht durch den Stoff durchrutscht). Die Länge des Fadens hängt von der Größe des Aufnähers ab (oder genauer: der Länge des Aufnäher-Randes) und dazu von der Frage, wie eng Sie die Stiche setzen. Deshalb lieber etwas zu lang abschneiden als zu kurz (kürzer geht immer, länger nicht mehr).
  5. Stechen Sie von unten durch das Trägermaterial (den Stoff des Kleidungsstücks) und weiter durch den darauf aufliegenden Aufnäher. Wählen Sie dazu eine Stelle, die etwa 1 bis 2 mm vom Rand des Aufnähers nach innen liegt.
  6. Jetzt den Faden über den Rand hinweg wieder ins Trägermaterial zurück stechen. Hier den Stich am besten relativ nahe dem Aufnäher in das Untergrundmaterial setzen. Dann den Faden ganz hindurchziehen, bis der Stich den Faden des Aufnähers festzieht.
    Hat Ihr Aufnäher keinen Kettelrand (sondern flachen Laserschnitt-Rand), dann empfiehlt es sich, den Stich etwas schräg (zum Aufnäherrand) zu setzen.
  7. Jetzt die Schritte 5 und 6 laufend wiederholen und dabei die Stiche entlang des Aufnäher-Randes leicht versetzen – bis der Rand rundum mit Stichen festgenäht ist. Dabei die Stecknadeln, die den Aufnäher fixiert haben, Schritt für Schritt entfernen, wenn sie nicht mehr benötigt werden bzw. beim Nähen im Weg sind.
  8. Zum Schluss den Faden gut verknoten, damit er sich nicht wieder lösen kann.
  9. Idealerweise jetzt ein feuchtes Tuch über den Aufnäher legen und nochmal bügeln, damit der Aufnäher möglichst bündig aufliegt.

Übrigens: alternativ zu Stichen senkrecht zum Aufnäher-Rand kann man prinzipiell auch Stiche parallel zum Aufnäherrand setzen. Das wird manchmal auch gemacht, ist aber ganz nicht so üblich.

Screenshot des Videos zum Aufnähen von Aufnähern auf Helpster.de
Hier (oder auf das Bild) klicken, um zum Video auf helpster.de zu kommen.

Wie näht man Aufnäher mit der Nähmaschine an?

  1. Das Kleidungsstück, auf das der Aufnäher angebracht werden soll, vorher waschen, trocknen und bügeln.
  2. Untergrundstoff an der Anbringungsstelle des Aufnähers glatt und flach ziehen damit der Aufnäher danach flächig und durchgehend bündig aufliegen kann.
  3. Aufnäher mit 3 oder 4 Stecknadeln genau an der richtigen Stelle fixieren. Ggf. kann optional auch ein Tropfen Textilkleber beim Fixieren helfen.
  4. Aufnäher und Stoff in die Nähmaschine legen und entlang des Randes des Aufnähers festnähen.
    Verwenden Sie dazu einen gerades oder schräges Stichmuster über den Aufnäher-Rand hinweg oder direkt an diesem entlang. Alternativ nutzen Sie einen Zick-Zack-Stich (letzteres empfiehlt sich insbesondere, wenn Ihr Aufnäher einen Laser-geschnittenen Rand OHNE Kettelrand hat).
  5. Zum Schluss idealerweise ein feuchtes Tuch über den Aufnäher legen und nochmal bügeln, damit der Aufnäher möglichst bündig aufliegt.

Tipps & Tricks zum Aufnäher aufnähen

Ein paar praktische Tipps noch zum Schluss.

Nähen Sie Aufnäher auf Leder, Jeans oder andere feste Stoffe auf, sollten Sie zu einer Nähnadel greifen, die stark genug dafür ist. Außerdem empfiehlt es sich, einen Fingerhut zu verwenden, damit Sie ausreichend Druck für das Durchstoßen des Stoffes aufbringen können, ohne die Finger zu verletzen. Außerdem sollte der Faden in solchen Fällen recht reißfest sein.

Hat Ihr Aufnäher keinen Kettelrand (also einen Laserschnitt-Rand), kann es hilfreich und optisch auch schön sein, den Rand etwas umzuschlagen, bevor er angenäht bzw. fixiert wird (ob das möglich und sinnvoll ist, hängt aber natürlich vom Motiv und dessen Darstellung am Rand ab). Bei Textiletiketten lässt man für ein solches Umschlagen oft sogar absichtlich etwas mehr Platz am Rand des Aufnähers.

Was kostet es, Aufnäher aufnähen zu lassen?

Wer überhaupt keine Lust hat, das alles selbst zu machen: jeder Schneider bzw. jede Schneiderin näht Ihnen die Aufnäher auch perfekt auf. Oft kostet das auch nur zwischen € 5,- und € 15,-.

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